Die Immobilienwirtschaft in Deutschland

Die deutsche Immobilienwirtschaft zählt heute zu den wichtigsten und größten Wirtschaftszweigen. Immerhin arbeiten zurzeit mehr als drei Millionen Menschen in der Immobilienwirtschaft und es gibt über 800.000 Unternehmen in diesem Sektor. Die Entwicklungen am Immobilienmarkt haben die Immobilienwirtschaft in den letzten Jahren zu einem dynamischen Wachstumssektor gemacht.

Der Immobilienmarkt

Das gesamte Immobilienvermögen in Deutschland beläuft sich derzeit auf 14 Billionen Euro. Rund zwei Drittel der Investitionen gehen in den Wohnbau und der Rest verteilt sich auf Investitionen in Gewerbeimmobilien. Die Finanzierung der Immobilienwirtschaft erfolgt mithilfe von Festgeldveranlagungen und weist eine relativ hohe Eigenkapitalquote auf. Aus diesem Grund reagiert die Immobilienwirtschaft nicht sehr zinssensibel. Trotz Finanzkrisen hat sich der Markt in den letzten Jahrzehnten als sehr stabil erwiesen. Dennoch steigen die Immobilienpreise vor allem für Objekte in Industriegebieten sowie in Großstädten und Ballungszentren deutlich an.

Stetiges Wachstum

Die deutsche Immobilienwirtschaft blickt auf ein beständiges Wachstum zurück. Die Immobilienpreise steigen ebenfalls kontinuierlich und ein Ende dieser Entwicklung ist vorerst nicht in Sicht. Obwohl die amerikanische FED die Zinsen erhöht, hält die EZB nach wie vor an ihrer Nullzinspolitik fest.

Solange sich dies nicht ändert, sieht es auch für Immobilieninvestitionen relativ gut aus. Die Immobilienplattform Immoscout24 prognostiziert für das Jahr 2022 einen weiteren Anstieg der Immobilienpreise um rund 13 Prozent. Vor allem die Preise für Einfamilienhäuser und Neubauten dürften kräftig steigen. Die Nachfrage nach diesen Objekten ist nach wie vor sehr groß. Bei Bestandswohnungen dürften die Preise in erster Linie in den Ballungszentren Frankfurt/Main, Berlin, Düsseldorf und Köln stark zulegen.

Steigende Baukosten

Ein Grund für den derzeitigen Anstieg der Immobilienpreise ist in der Bauwirtschaft zu finden. Die Baukosten für Neubauten sind in der letzten Zeit ebenfalls stark gestiegen. Das schlägt sich natürlich auch auf die Immobilienpreise nieder. Bei den Baukosten wirken sich die ebenfalls gestiegenen Kosten für Baumaterialien preissteigernd aus.

Eine Gefahr stellen allerdings übertriebene Preisspekulationen dar. Diese könnten auf regionalen Märkten mitunter zum Platzer der Immobilienblase führen. Experten rechnen jedoch nicht damit, dass dieser Effekt so stark sein wird wie jener in den USA im Jahr 2008. Da die Immobilienwirtschaft eng mit der Finanzwirtschaft verbunden ist, stellt das Platzen einer Immobilienblase eine ernsthafte Krisengefahr für die Gesamtwirtschaft in Deutschland dar.